Pressemitteilungen

"Hagelflieger" hatten 30 Einsätze in der Region

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Die zwei Hagelflieger der "Hagelabwehr Ortenau" waren 2022 insgesamt 30 Mal im Einsatz, an insgesamt 25 Bereitschaftstagen (Mai 2023)

Stadtgebiet Karlsruhe gehört zum Einzugsgebiet

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Hagelflugzeuge über 40Mal imvergangenen Jahr in denWolken (Juli 2022)

Brief an die Mitglieder

Hagelflieger stiegen 31-mal in die Gewitterwolken auf

Auch im sonnigen Sommer 2020 gab es Extremwettersituationen mit großer Hagelgefahr

Mit insgesamt 31 Einsatzflügen bilanzierte die Hagelabwehr Ortenau am Dienstag bei der Mitgliederversammlung im Weingut Schloss Ortenberg ein eher ruhiges Jahr 2020. Dagegen steht die aktuelle Zahl der Einsätze derzeit schon bei 42 Ereignissen. Bis auf einen Hageleinschlag in Diersburg blieben dennoch aktuell größere Schäden an den Sonderkulturen aus.

Insgesamt wurden vergangenes Jahr 33 pyrotechnische Fackeln verbraucht. Sie werden einzeln aus dem Cockpit des Hagelflugzeugs gezündet und erzielen eine noch bessere Wirksamkeit als die Generatoren. Die Wirksamkeit der Fackeln wurde erst jüngst durch die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) in Zürich bestätigt. Forscher simulieren in der Klimakammer den Einsatz der Fackeln. Als nächstes sollen nun die Generatoren getestet werden. 

Im Sommer 2020 lagen Starkregenfälle mit Überflutungen und anhaltende Trockenheit dicht beieinander. Und so gab es auch einige Extremwettersituationen mit großer Hagelgefahr. Die enge Zusammenarbeit mit dem Wetterdienst Südwest Wetter und die frühzeitige Alarmierung der Einsatzflugzeuge hat sich ebenso bewährt wie der Standort am Flughafen Offenburg, resümierte Vorsitzender Franz Benz. Derzeit wird überlegt, einen weiteren Einsatzpiloten mit ins Team aufzunehmen, um insgesamt flexibler zu sein, berichtete Frank Kasparek von der FK Aviation GmbH. Die Arbeit des Vorstandes der HAO fand weitgehend telefonisch oder digital statt, der politischen Lage geschuldet. Durch die langjährige Arbeit mit bewährten Partnern lief alles problemlos.

Die Hagelabwehr Ortenau wünscht sich eine Zusammenarbeit auch mit ihren Kritikern. So reicht der Verein unter anderem dem Meteorlogen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Michael Kunz, die Hand zur Zusammenarbeit. Er gilt immer noch als Kritiker der Hagelfliegerei, gestand kürzlich aber ein, dass das Hagelereignis von 2013 in Tübingen hätte gelindert werden können, wären Hagelflieger im Einsatz gewesen. Das berichtete Frank Kasparek vor der Versammlung. „Eine Zusammenarbeit würde uns freuen.“ 

Am 27. Juli dieses Jahrs hatte es einen Schaden im Raum Diersburg gegeben. Der Hagelflieger war nach Norden geordert worden zu einem größeren Ereignis. Und bis die Hilfe vom Kaiserstühler Flugzeug kam, war es bereits zu spät. 

Ein runder Tisch aller Hagelflugzeugbetreiber ist für November geplant. Dabei tauschen sich die Experten aus dem Raum Württemberg, Baden, Südpfalz, Schwarzwald-Baar-Kreis und Rosenheim über ihre Erfahrungen aus.
Einstimmig und aus Solidaritätsgründen beschloss die Mitgliederversammlung, einen Betrag von rund 3000 Euro für die Flutopfer an der Ahr zu spenden. Über die Stiftung des Maschinenrings soll das Geld geschädigten Landwirten zugutekommen.  

Matthias Wolf vom Weingut Schloss Ortenberg und Christian Gehring von der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg wurden zu Kassenprüfern gewählt. Wolf tritt damit die Nachfolge von Markus Ell von der Oberkircher Winzer eG an.

Vorsitzender Benz appellierte abschließend an die Mitglieder, im Schadensfall das Hagelmeldeformular zu verwenden, um konkrete Daten und Fakten wie Größe der Hagelkörner anzugeben. „Nur so können Meteorologen und Piloten analysieren.“ Weiterhin gelte es, neue Mitglieder, auch aus Gewerbe und Industrie zu werben.

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Ein weiteres Jahr ohne große Hagelschäden: wirklich nur Zufall?

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Mutige Piloten der Hagelabwehr Ortenau... (August.2021)

Hagelflieger wehren sich gegen Jörg Kachelmanns "Nutzlos"-Vorwurf

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Hagelflieger wehren sich.... (Mai.2019)

Erfolg der Hagelfliegerei wissenschaftlich belegt

Hagelabwehr Ortenau belegt Erfolg mit wissenschaftlichen Erhebungen

Vorstand und Beirat der Hagelabwehr Ortenau e.V. haben mit ihrer Sitzung am Dienstagabend auf Presseberichte reagiert, wonach der Einsatz von Hagelflugzeugen nutzlos sei. Die Gremien bekräftigen erneut die wissenschaftlich mehrfach belegte Wirkung der Hagelfliegerei. Langfristig ist eine Schadensminderung von rund 40 Prozent realistisch. Dies hat eine Studienarbeit der Hochschule Furtwangen ergeben. 

Vorstand und Beirat der Hagelabwehr Ortenau e.V. haben mit ihrer Sitzung am Dienstagabend auf Presseberichte reagiert, wonach der Einsatz von Hagelflugzeugen nutzlos sei. Die Gremien bekräftigen erneut die wissenschaftlich mehrfach belegte Wirkung der Hagelfliegerei. Langfristig ist eine Schadensminderung von rund 40 Prozent realistisch. Dies hat eine Studienarbeit der Hochschule Furtwangen ergeben.
Die Hagelabwehr Ortenau e.V. wird durch den Meteorologen Dr. Hermann Gysi vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit aktuellsten Radardaten unterstützt. Der Wetterradar zeigt die Lage des Gewitters. Die Radardaten werden auch ins Flugzeug übermittelt, so dass „unsere seriösen Hagelflieger“ genau sehen können, wo ihr Einsatz erfolgen muss. „Die Piloten fliegen nicht planlos irgendwo herum“, betont Vorsitzender Franz Benz. Ins Zentrum des Gewitters werde niemals geflogen. Das sei viel zu gefährlich und macht auch keinen Sinn. „Wir sind in der Aufwindzone vor dem Gewitter. Und nur dort können die Piloten zusätzliche Eiskeime ins Zentrum der Eisbildung einbringen, damit so viele kleine Hagelkörner entstehen, die auf dem Weg zur Erde schmelzen.“
Verärgert zeigen sich die Vorstands- und Beiratsmitglieder, „dass wir als dumm dargestellt werden und uns auf windige Geschäftsgebaren einließen.“ Bei der Hagelabwehr Ortenau und in Württemberg ist die Versicherungswirtschaft mit im Boot. „Die betrachten das sehr nüchtern und geben ihr Geld sicher nicht leichtfertig aus“, so Benz weiter. Der Meteorloge Gysi hat für den Rems-Murr-Kreis bereits Erfolgsuntersuchungen gemacht. Auch die Literatur-Recherche unter Leitung von Professor Dr. Thomas Oppenländer von der Hochschule Furtwangen kommt anhand von 80 gesichteten und bewerteten Belegen zu dem Schluss, dass die Hagelfliegerei Wirkung zeigt. Die Studie stammt aus dem Jahr 2017 und kann auf https://opus.hs-furtwangen.de/frontdoor/index/index/docId/1664 eingesehen werden. Des weiteren hat eine vom Land Rheinland-Pfalz beauftragte Untersuchung zum Ausbringen des Silberjodids ergeben, dass absolut keine negativen Umweltbeeinträchtigungen festgestellt werden konnten. Bei einer internationalen Fachtagung der Hagelabwehr in Stuttgart-Fellbach hatte auch der Forscher PhD Aleksei Shilin von seinen positiven Untersuchungen in der Klimakammer des „Institute of Experimental Meteorlogy“ in Obninsk berichtet. Der Wissenschaftler kann in einer der noch wenigen weltweit existierenden Klimakammer bei Moskau den Gewittervorgang reproduzieren und den Wirkungsmechanismus nachvollziehen.
Für Vorstand und Beirat ist es befremdlich, dass diese Kritik immer dort aufschlägt, wo eine neue Hagelabwehr gegründet wird, in dem Fall jetzt die Hagelabwehr Südbaden. „Ich vertraue einem schwäbischen Kollegen mehr als einem Wettermoderator, denn ein Schwabe wirft sein Geld nicht zum Fenster hinaus“, betont Vorsitzender Benz. Der ins Feld geführte Großversuch auf der Schweizer Bodensee-Seite mit Boden gestützten Raketen gegen Hagel sei ein komplett anderes Verfahren als das mit den Flugzeugen. Enttäuschung herrscht daher über die aktuelle Berichterstattung, ohne sich vorher mit der Materie eingehend zu befassen und alle Beteiligten zu hören.

SWR Reportage zum Thema „Hagelflieger“

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Hagelflieger-Kritik stößt auf Unverständnis (Mai.2019)

Die Pressekoferenz im Video

Die Pressekonferenz der Hagelabwehr-Ortenau vom 30. April, 2019 Im Video

SWR Reportage zum Thema „Hagelflieger“

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Markus Duwe fliegt Gewitterzellen entgegen (Aus der Landesschau, vom 19.06.2018)

Verein hilft Hagelschäden mindern

Hagelabwehr Ortenau e.V. hat zwischen Karlsruhe und Ortenau zwei Flugzeuge im Einsatz

Die Hagelabwehr Ortenau e.V. wurde im September mit Unterstützung des Unterausschusses ländlicher Raum Ortenaukreis gegründet. Bereits zur Saison 2015 konnte das erste Flugzeug zur Hagelabwehr, eine Cessna 182, abheben. Der Verein finanziert sich ausschließlich aus den Mitgliedsbeiträgen.

Gegründet wurde der Verein aus der Motivation heraus, um Hagelschäden zu vermindern. Hagelereignisse haben in den letzten Jahren erheblich zugenommen und zu hohen Schäden bei landwirtschaftlichen Kulturen, Kraftfahrzeugen und Eigentum geführt. Innerhalb zwei Jahren intensiver Vorarbeit ist es gelungen, den Verein auf die Beine zu stellen. Bewusst wurde die Organisation schlank angelegt. Piloten und Flugzeuge, Meteorologe und Büro der Geschäftsleitung werden über Dienstleistungsverträge eingekauft. „Wir haben kein Eigentum“, berichtet der Vorsitzende Franz Benz. Mitglieder kommen aus den Bereichen Weinbau, Obstbau, Tabak, Christbaum-Erzeuger, Gewerbe und Handel sowie der Badische Gemeinde Versicherungsverband (BGV). Das operative Geschäft wird durch den Vorstand in Zusammenarbeit mit Maschinenring-Geschäftsführer Manfred Bannwarth geleitet. Die Mitgliederversammlung tagt einmal im Jahr. Ein Hagelflieger kostet im Jahr rund 150 000 Euro. Das Landratsamt Ortenaukreis unterstützt den Verein weiterhin ideell durch den Leiter des Unterausschusses „Gesamtstrategie Ländlicher Raum des Ortenaukreises“, Dr. Martin Schreiner.

Bereits zur Saison 2016 war es möglich, einen zweiten Hagelflieger zum Einsatz zu bringen. Das Schutzgebiet der Hagelabwehr Ortenau umfasst seit diesem Zeitpunkt das Stadtgebiet Karlsruhe, den südlichen Landkreis Rastatt und den Ortenaukreis. Hinter dem Verein stehen heute tausende von Mitgliedern, die den Winzergenossenschaften, Weingütern, Winzerkeller und Obstgroßmarkt angehören.

Jeder kann Mitglied in der Hagelabwehr Ortenau werden. Privatpersonen bezahlen einen Jahresbeitrag von 20 Euro. Bei Sonderkulturen und im Ackerbau geht es nach Hektar. So müssen Sonderkulturen 30 Euro pro Hektar einbezahlen. Bei Industrie und Gewerbe richtet sich der Beitrag nach der Größe des Unternehmens.

Wer Mitglied werden will, wendet sich an die Geschäftsstelle unter Telefon 07852 1578 oder E-Mail: hagelflieger@mr-ortenau.de

Wenn sich Hagelgewitter auflösen

Erfolgreiche Hagelabwehr mit Spezialflugzeugen führt zu Schadensminderung

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass durch den Einsatz von Hagelfliegern im jeweiligen Schutzgebiet eine Schadensminderung um 40 bis 50 Prozent möglich ist. Auch die jüngst veröffentlichten, von der Hagelabwehr der Region Stuttgart finanzierten wissenschaftlichen Begleituntersuchungen von Radar-Info Karlsruhe bestätigen eine Abschwächung von starken Hagelgewittern durch den Einsatz von Hagelflugzeugen.

Südwestwetter in Karlsruhe versorgt die Piloten der Flugzeuge während der Hagelsaison von Mitte April bis Mitte Oktober laufend mit wichtigen Informationen zur Wettersituation. Jeden Morgen wird durch den diensthabenden Meteorologen entschieden, ob, und falls ja ab wann eine Bereitschaft für die Piloten angeordnet werden muss. In diesem Fall müssen die Piloten ihre Flugzeuge für einen Einsatz startklar machen. Gleichzeitig überwacht das Regenradar des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) kontinuierlich den Luftraum über dem jeweiligen Schutzgebiet. Sobald sich Hagelgewitter entwickeln oder herannahen, werden die Piloten automatisch informiert und die Flugzeuge steigen auf, um die Gewitterwolke in der Aufwindzone mit Kondensationskernen zu impfen. Sie werden generiert durch Verbrennung einer Silberjodid-Aceton Lösung in speziellen Brennern. Die Flieger impfen das sich entwickelnde Gewitter schon vor dem eigentlichen Schutzgebiet. Denn es dauert meist etwa 15 bis 20 Minuten, bis die gewünschte Wirkung nach der Impfung einsetzt. Das Gewitter wird so lange geimpft, bis es sich auflöst oder das Schutzgebiet wieder verlässt. Auch während des Flugeinsatzes ist es mittlerweile möglich, die aktuellen Radardaten direkt ins Flugzeug zu verschicken. 

Hagel entsteht, wenn feuchte und warme Luft in sechs bis acht Kilometer Höhe transportiert wird. Wasserdampf und unterkühlte Wassertropfen gefrieren dort blitzschnell zu rasch wachsenden Eiskügelchen. Je stärker der Aufwind und je geringer das Angebot an Kristallisationskernen ist, desto größer können die Hagelkörner werden. 

Durch die große Anzahl zusätzlicher Kristallisationskerne, die von den Flugzeugen ins Gewitter eingebracht werden, verteilt sich das ins Gewitter einströmende Wasser auf viel mehr Teilchen, die dadurch deutlich kleiner bleiben als ohne Impfung. Im Idealfall kommen nur noch Regen oder kleine Hagelkörner am Boden an. 

Die größte Herausforderung bei den Hageleinsätzen liegt bei der Abwehr von sich sehr schnell entwickelnden Gewittern. Dann zählt jede Minute und jede Verzögerung des Starts kann bedeuten, dass die Wirkung des Silberjodids nicht rechtzeitig einsetzt und dadurch vor allem zu Beginn der Gewitterentwicklung Hagel entstehen kann. Je nach Größe eines Gewitters sind in den südwestdeutschen Hagelabwehr-Schutzgebieten bis zu drei Flugzeuge an der Impfung beteiligt. 

Das der Hagelabwehr zugrundeliegende Prinzip, die Anlagerung von unterkühltem Wasser an Silberjodid-Kristalle ist bereits seit 1946 bekannt. Es wurde systematischuntersucht und in der Klimakammer wissenschaftlich bewiesen. Eine Arbeit der Hochschule Furtwangen belegt die Wirkungsweise der Silberjodidgeneratoren. Dass das ins Gewitter eingebrachte Silberjodid tatsächlich am Prozess der Niederschlagsbildung beteiligt ist, wurde in den USA in Experimenten nachgewiesen. Langzeitstudien in Amerika, bei denen vergleichbare geimpfte und nicht geimpfte Regionen verglichen wurden, belegen die große schadensmindernde Wirkung der Hagelabwehr. „Das ist vermutlich der Grund, weshalb in den USA und Kanada ganze Hagelabwehr-Flotten im Einsatz sind“, vermutet Dr. Hermann Gysi von Radar-Info Karlsruhe.

Presse!

Unten stehender Link führt Sie zur Pressemeldung auf der Homepage der Badischen Zeitung

Jetzt auch mit Fackeln gegen den Hagel... (Artikel in der Badischen Zeitung vom 15. März, 2018)

Adresse

Hagelabwehr Ortenau e.V.
Bahnhofstr. 67
77731 Willstätt

Kontakt

hagelflieger@mr-ortenau.de
Telefon: +49 7852 15 78